Jean Tinguely Revisited. Kritische Re-Lektüren und neue Perspektiven
20. - 22. März 2025
Internationale Konferenz des Museum Tinguely in Basel, organisiert von Dr. Sandra Beate Reimann zusammen mit Roland Wetzel, Dr. Andres Pardey, Annja Müller-Alsbach, Tabea Panizzi und Andrea Absenger.
Anlässlich des 100. Geburtstags Jean Tinguelys im Jahr 2025 richtet das Museum Tinguely in Basel von 20. bis 22. März 2025 eine wissenschaftliche Tagung aus. Ziel der Konferenz ist es, neue kunsthistorische Forschung sowie interdisziplinäre Analysen zum Werk des Künstlers wie seines Umfeldes anzustossen, zu fördern, zu diskutieren und zu veröffentlichen. Es ist das primäre Anliegen der Konferenz, Tinguelys Kunst aus der Sicht heutiger Fragestellungen, Theorien und Diskurse zu aktualisieren sowie kritisch zu hinterfragen.
Während Tinguely bereits ab 1959 als Künstler seinen Durchbruch erlebte und ab 1960 international erfolgreich agierte, spielte sein Werk in der Kunstgeschichte lange eine nebengeordnete Rolle. Erst ab den 2000er Jahren und dann insbesondere ab den 2010er Jahren wurde sein Werk in der kunsthistorischen Forschung aber auch im Rahmen von Ausstellungsprojekten und den begleitenden Katalogpublikationen weiter erforscht und kontextualisiert. Zahlreiche Aspekte seines Werks sind nach wie vor wenig oder nicht aufgearbeitet. Die Pionierleistungen des Künstlers (Performativität, Auflösung der Skulptur in ephemere Ereignisse, Materialwahl und Konsumkritik, Interaktivität, immersive Situationen, etc.), welche bereits Ende der 1950er Jahre entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und ihres Verständnisses hatten, sind im Hinblick auf die im Wesentlichen an der Minimal und Postminimal Art orientierte Skulpturgeschichtsschreibung wenig bekannt. Zugleich bieten diskursive Veränderungen (Perfomativitäts- und Ereignisbegriffe, Akteur-Netzwerk-Ansätze, Maschinenbegriff, etc.) Anlass, Tinguelys Schaffen aus einer heutigen Sicht neu zu perspektivieren und vor allem auch kritisch zu hinterfragen (insbesondere im Hinblick auf Gender und postkoloniale Diskurse sowie Animal Ethics and Aesthetics). Das Museum Tinguely möchte damit der neuesten Forschung zum Werk des Künstlers eine Diskussionsplattform bieten und zu neuem Nachdenken inspirieren.
Das gesamte Programm der Konferenz wird Ende Dezember veröffentlicht.